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Julia Klöckner: Wir brauchen klimaresistentere Bäume

Laut einer dpa-Meldung vom 7. September 2018 hat Bundesminsterin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner zu den Schäden für den deutschen Wald Stellung bezogen, die unter anderem durch die lange Dürreperiode ausgelöst wurden. Besonders Fichtenbestände sind betroffen, aber beinahe alle Baumarten haben unter den extremen Wetterlagen gelitten. Das Ausmaß des Schadens kann laut Klöckner erst mit Verzögerung festgestellt werden, konkrete Zahlen werden im Herbst diesen Jahres erwartet. Natürlich spielt auch das Wetter in den kommenden Wochen eine Rolle.Die Dürreperiode stellt dabei nur einen von mehreren Risikofaktoren für unsere Wälder dar. Der Trockenheit voran gingen die Stürme Xavier und Herwart in 2017 und Friedericke in 2018. Hinzu kommt, dass durch Stürme vorgeschädigte Wälder bei langanhaltender Dürre noch anfälliger für Borkenkäfer sind.
Der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR) Georg Schirmbeck hat sich zeitgleich zur Lage der deutschen Wäldern geäußert. Der DFWR geht bislang von Borkenkäferschäden in Höhe von bis zu 270 Millionen Euro aus. “Wir befürchten jedoch, dass sich die Schäden bis zum Jahresende noch weiter erhöhen, weil die Abwehrkräfte der Bäume weiterhin geschwächt sind und sie somit sehr anfällig für Schadinsekten bleiben“, erklärte der DFWR-Präsident.
Über die möglichen Umsatzeinbußen durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer für Waldbesitzer gehen die Schätzungen auseinander. Potentielle Hilfen für betroffene Forstbetriebe sollen allerdings bei der nächsten Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern Ende September besprochen werden.
Sowohl Klöckner als auch Schirmbeck betonen die Wichtigkeit eines zeitnahen Waldumbaus, um den Wald resilienter gegen extreme Wetterlagen zu machen. Das würde zum einen bedeuten, dass klimaresistentere Baumarten gepflanzt werden, aber auch, dass Mischbestände möglichst die Regel werden. In einem Artikel in Zeit online wurde diese Forderung auch von Hans Pretzsch, Leiter des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde der Technischen Universität München, unterstützt: “Naturnahe Rein- und Mischbestände sind einfach stabiler und auf lange Sicht auch produktiver als naturferne Reinbestände zum Beispiel aus Fichte,” so Pretzsch.

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