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Author: Marcus Lindner

“Herkulesaufgabe in Zeiten maximaler Unsicherheit”

Auch wenn unsere Nachrichten derzeit von anderen Themen dominiert werden:  Am Internationalen Tag des Waldes tauchte aus endlosen Pandemie-Wellen und dem Krieg in der Ukraine kurz auch mal wieder das Thema Wald und Klimaerwärmung auf. Die aktuell krassen Temperaturrekorde in Arktis und Antarktis betreffen den Wald zwar nicht direkt, aber selbst Klimawissenschaftler*innen sind beunruhigt über die unerwartet starke Anhäufung von Extremereignissen. Jegliches Mittelmaß scheint dem Wetter abhandengekommen zu sein. Nachdem im Winter noch die Alarmglocken auf der Iberischen Halbinsel läuteten, weil wochenlang alle Niederschläge mit den Tiefdruckgebieten nach Mitteleuropa abgedrängt wurden, hat sich das Blatt jetzt radikal gedreht. Statt Trockenstress sind dort nun Unwetterwarnungen wegen Starkniederschlägen angezeigt. Ich freue mich immer über März-Sonne, aber Wälder und Äcker sehnen sich hierzulande schon wieder nach Feuchtigkeit – es hat ja kaum nennenswert geregnet den ganzen Monat. Der Klimawandel mag von anderen Themen überdeckt werden, ist aber weiter aktuell und alarmierend. Das weiß auch der seit 100 Tagen amtierende Bundesminister Cem Özdemir, der in seinem Grußwort zum digitalen Waldsymposium am Tag des Waldes unterstrichen hat, wie wichtig die Förderung der Anpassungsfähigkeit unserer Wälder in diesen Zeiten ist.  

Die Anpassung von Wäldern und Waldwirtschaft an den Klimawandel wird uns als Thema noch lange beschäftigen. Der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik (WBW), der die Bundesregierung bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder unterstützt, hat zu diesem Thema im Oktober ein Gutachten veröffentlicht. Darin werden – basierend auf aktuellen Forschungserkenntnissen – Handlungsempfehlungen in unterschiedlichen Themenfeldern formuliert.  

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The silent suffering of trees during the 2018 heatwave

New Nature Communication on the impact of the 2018 heatwave on trees growing across Central and Atlantic Europe published

Article by Ute Sass-Klaassen, Roberto L. Salomon, Georg von Arx, Kathy Steppe, Patrick Fonti, Roman Zweifel, Richard Peters, and Marcus Lindner

With the DenDrought2018 initiative, an international team of researchers is now able to tell a story about drought stress from the perception of 21 tree species across Europe. Results of their joint effort have now been published in Nature Communications under the title “The 2018 European heatwave led to stem dehydration but not to consistent growth reductions in forests” (doi: 10.1038/s41467-021-27579-9)

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Europe’s primary forests: What to protect? What to restore?

First international assessment of the protection state of mostly ‘untouched’ forests in Europe

Halle/Berlin. An expansion of the protected areas by only about 1% would sufficiently protect most remaining primary forests in Europe. This is one of the main results of the study on Protection gaps and restoration opportunities for primary forests in Europe conducted by an international team led by researchers from the German Centre for Integrative Biodiversity Research (iDiv), Martin Luther University Halle-Wittenberg (MLU) and Humboldt-Universität zu Berlin (HU). The study, published in the paper Diversity and Distribution, is the first assessment of the conservation status of Europe’s primary forests. It identifies protection gaps and areas with restoration needs to reach conservation targets. In addition, it provides valuable information how to implement the new EU Biodiversity Strategy.

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Mehr Holzzuwachs der europäischen Wälder wird abgeschöpft – aber wirklich so viel?

Autoren: Marcus Lindner und Jürgen Bauhus 

In dem frisch publizierten Nature Artikel unter Leitung von Guido Ceccherini „Abrupt increase in harvested forest area over Europe after 2015” (https://doi.org/10.1038/s41586-020-2438-y) werden Waldverluste aus Satellitenbild-Auswertungen berechnet und dabei kommen die Autoren auf erstaunliche Werte von um fast 50% erhöhte Ernteflächen sowie um sogar 69% erhöhte Holzvolumenentnahmen in den Jahren 2016-2018 verglichen mit dem Zeitraum 2011-2015. Es wird diskutiert, dass eine auf verstärkte Bioökonomie-Entwicklung orientierte Waldpolitik zu diesem drastischen Anstieg in der Nutzungsintensität geführt hat und dadurch das Erreichen von Klimaschutzzielen in Frage gestellt wird.

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Können wir durch großflächige Wiederbewaldung den Klimawandel stoppen?

This blog post was translated and is now available in English here

Letzte Woche hat das Magazin Science eine viel beachtete Studie der Arbeitsgruppe von Prof. Crowther vom Institut für Integrative Biologie der ETH Zürich publiziert, in der mithilfe von Satellitenaufnahmen, Felddaten und Computermodellen das enorme Potential von großflächiger Waldvermehrung für den globalen Klimaschutz herausgestellt wurde.

Das Besondere an dieser Studie ist der Fokus auf „Restoration“, also Wiederbewaldung. Es gibt viele Abschätzungen zu CO2 Minderungspotenzialen durch Aufforstungen, und es ist wichtig, bei solchen Abschätzungen den Landbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung sowie aus anderen Sektoren realistisch abzuschätzen (Canadell and Schulze 2014). Die Autoren der Studie haben daher von der global theoretisch möglichen Waldfläche den Flächenbedarf für Landwirtschaft und Siedlungen abgezogen. Als Resultat ergab sich eine riesige Fläche von fast 1 Mrd ha für potenzielle Wiederbewaldung.

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Adapting European forests to climate-change-driven risks: science – policy interface

A science-policy event jointly organized by European Forest Institute’s ThinkForest and Forest Europe is planned for April 2019 in Prague to raise awareness about forest disturbance threats in European forests among policy makers, the media and the general public in Europe, underlining the importance of risk prevention efforts and management for enhanced forest resilience. The event will advocate for a European Forest Risk Facility and seeks to gather political support to place forest disturbance management high on the agenda of the next Ministerial Conference for the Protection of Forests in Europe. The event will be used to launch the EFI Multi Donor Trust Fund for Policy Support funded Bark Beetle study. Back to back with this science-policy event, EFI’s SURE project will organize (with support from the Czech University of Life Sciences Prague) a capacity building workshop on the practical implementation of risk management of biotic threats.
These were the main outcomes from the informal coordination meeting “Adapting European forests to climate-change-driven risks: science – policy interface” between EFI and Forest Europe, which took place in Zvolen, Slovakia on August 27-28. The objective was to discuss the cooperation between the institutions related to the increasing challenges of forest disturbances in Europe.

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Waldbautraining mit Marteloskopen und moderner IT

Forstfachleute aus acht Bundesländern und aus der Schweiz tauschten sich zu den Perspektiven von IT-gestützten Waldbau-Schulungen aus.

Vom 10.-11.7.2018 trafen sich in Bonn forstliche Fachleute aus zahlreichen Bundesländern, aus der Schweiz und von Hochschulen sowie vom Europäischen Forstinstitut (EFI), um sich zum Stand und zu Perspektiven von Waldbau-Schulungen auszutauschen. Hierbei ging es vor allem um die künftige Rolle moderner Informationstechnologien und um die didaktische Weiterentwicklung von Waldbau-Schulungen. Präsentiert und diskutiert wurden Erfahrungen aus dem von EFI initiierten Integrate+-Projekt (Integration von Waldnaturschutz in die Waldbewirtschaftung und Nutzung besonderer Demonstrationsflächen) und aus den Forstverwaltungen verschiedener Bundesländer. Das Expertentreffen begann mit dem Austausch von Erfahrungen bezüglich der Nutzung von Demonstrationsflächen für die integrative Waldbewirtschaftung, sogenannte Marteloskopflächen, für unterschiedliche Trainingszwecke. Darüber hinaus wurden Beispiele aus der Praxis des Waldbau-Trainings vorgestellt und Entwicklungsperspektiven für die Waldbau-Schulung diskutiert. In Bonn sind die ersten beiden NRW-Marteloskope nach dem Integrate+-Ansatz eingerichtet. Eine dieser Flächen im Kottenforst wurde unter Führung von Uwe Schölmerich und Klaus Striepen von Wald und Holz NRW am zweiten Tag besucht, um den Erfahrungsaustausch im Wald fortzusetzen. Die Exkursion war auch verbunden mit einer virtuellen, von einer am EFI entwickelten Trainingssoftware unterstützten Durchforstungsübung.

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Primary forests in Europe, seriously?

“Where are Europe’s last primary forests?” asks a study, recently published in the journal Diversity & Distributions, and answered it with the most comprehensive compilation of knowledge to date.
Primary forest, old growth forest, primeval forest, virgin forest – different terms are used to describe forests without (or with very limited) human influence. Primary forests refers to naturally regenerated forests of native species where there are no clearly visible indications of human activities and the ecological processes are not significantly disturbed.

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